Arosa 2020 - Amweg Motorsport

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Arosa 2020

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Peter Wyss | 08. September 2020

Arosa: Thomas Amweg eine Klasse für sich

FÜNFTER TAGESSIEG IN FOLGE Trotz Corona-Massnahmen war die 16. Arosa ClassicCar 2020 ein voller Erfolg. Auch für Thomas Amweg im Martini F2, der als erneuter Tagessieger gerne mehr Konkurrenz gehabt hätte.


Die weiten Naturtribünen entlang der Rennstrecke liessen die Zuschauer das Renngeschehen in Arosa unter Einhaltung der Abstandsregeln problemlos verfolgen (Foto: Nina Mattli, Arosa Tourismus).

Das zum 16. Mal ausgetragene Bergrennen für die historische Fahrzeuge geht als erster Automobilsportanlass des Jahres 2020 unter Rennbedingungen auf Schweizer Boden in die Geschichte ein. Das speziell ausgearbeitete und für die behördliche Bewilligung ausschlaggebende Schutzkonzept griff, was die lange Zeit fragliche Durchführung schlussendlich ermöglichte.

Glücksgefühle
Die Erleichterung des hingebungsvollen OK-Präsidiums und seinem Helferstab war bis ins Elsass zu hören, wo die Franzosen ebenfalls ein (modernes) Bergrennen unter Corona-Bedingungen und Zuschauern entlang der Strecke über die Bühne brachten.


Markus Jörg (Lotus 11) im Ziel in Arosa. Hinter den Gittern hielten sich nur wenige Zuschauer auf. Das war so gewollt (Fotos: Urs Gehrig).

Von den Sicherheitszäunen und Absperrungen abgesehen, gab es für die Besucher des Bergrennens und die Feriengäste in Arosa keine spezielle Infrastruktur. Trotzdem säumten viele Leute die 7300 Meter lange Rennstrecke mit Start in Langwies und Ziel mitten im Dorf. Nur der Zugang ins Fahrerlager und den Eventbereich war ihnen nicht gestattet.
Der Rennleiter zieht denn auch ein durchwegs positives Fazit.
Ueli Schneiter: «Alles lief hervorragend, auch das Wetter spielte mit. Ich glaube, wir haben alle glücklich gemacht. Das spürten wir anhand der Reaktionen von Teilnehmern, Marschalls und den Besuchern. Wir sind froh und stolz, dass wir es durchgezogen haben.»

Schneller und regelmässiger Thomas Amweg
Das sportliche Geschehen war daher beinahe sekundär – Hauptsache, die Räder der mehr oder weniger schnellen Old- und Youngtimer aus den verschiedenen Kategorien drehten sich wieder. Am schnellsten jene am Martini-BMW Mk50 F2, Baujahr 1988, von Thomas Amweg.
Mit vier Laufzeiten zwischen 4:06.47 und 4:11.74 war der Aargauer auch sehr regelmässig. In der Addition der drei besten Zeiten nahm er seinem einzigen Rennwagenkonkurrenten Roger Moser aus Arosa in einem Martini-BMW Mk28, Baujahr 1990, mehr als eine Minute ab.


Neues Jahr, gleiches Podium in der Competition Formula: Thomas Amweg jubelt als Tagessieger, Roger Moser freut sich dennoch über Rang 2.

So klar war das Verdikt noch nie, was der Sieger selbst bedauerte.
Thomas Amweg: «Ich wünschte mir sicher mehr Konkurrenz. Das wäre ein Ansporn. Aber auch so konnte ich 2020 meine Bestleistung abrufen. Ich kenne halt auch die Strecke und das Fahrzeug von Jahr zu Jahr besser.»

Fehlende Renntaxifahrer
Dass er seinen eigenen Streckenrekord vom Vorjahr nur um drei Zehntel verfehlte, führt der nun fünffache Arosa-Sieger auf mangelnden Grip zurück. Seine Erklärung ist verblüffend.
Thomas Amweg: «Die Renntaxifahrer wie Marcel Fässler haben uns gefehlt! Sie haben immer schön Gummi gelegt, was für uns ein Vorteil war. Zudem gab es in der Vorwoche Überschwemmungen, sodass viel Dreck lag, der erst mit dem Regen in der Nacht auf Sonntag weggewischt schien. Denn am zweiten Tag wurden die Zeiten etwas schneller.»
Wie es tönt und aussieht, wenn Thomas Amweg Gas gibt, zeigt das kurze professionelle Video von Bernhard Brägger – vielen Dank!

Der Gast ist König
Drittschnellster und Sieger der Klasse Competition (die drei Rennwagen galten als Competition Formula) wurde Florian Feustel. Der auch schon bei den modernen Bergrennen in Hemberg und Oberhallau gestartete Süddeutsche brachte einen optimalen Porsche Carrera RSR nach Arosa, mit dem er in der Addition weniger als sieben Sekunden langsamer war als Roger Moser und sogar die bessere Laufbestzeit hinlegte.
Mit nur drei beendeten Läufen kam der auch bei Rundstreckenrennen stets schnelle Markus Jörg im kleinen Lotus-11-Sportwagen von 1956 zum zweiten Platz. Wie 2019 klassierte sich der Tessiner Diego Bernhard im Ford Escort RS2000 als Dritter.


Schneller als Florian Feustel im Porsche von 1975 war in seinem besten Lauf nur der Tagessieger.

Orsatti und Treina siegen nach Gleichmässigkeit
In der Arosa Classic Trophy, in der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h nicht überschritten werden durfte, war Hans Orsatti in einem Lancia Fulvia Sport Zagato der Regelmässigste.
In der Arosa Sport Trophy, in der jeder so schnell wie gewünscht fahren durfte, kam André Treina im Volvo 121 mit der geringsten Abweichung zum Sieg. Gewertet wurde in beiden Kategorien die geringste Zeitdifferenz zwischen zwei von vier Wertungsläufen.


André Treina lag in zwei von vier Läufen nur elf Hundertstel auseinander. Der Sieger der Sport Trophy wäre auch in der Competition gut platziert gewesen.

Datum 2021 steht schon fest
Alle Ranglisten, viele Fotos und weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage der Veranstaltung. Und nach dem gelungenen Spezial-Jahrgang 2020 ist schon sicher: Die 17. Arosa ClassicCar findet vom Donnerstag, 2. bis Sonntag, 5. September 2021 statt.
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